Es gibt in der Cranio Sacralen Körperarbeit verschiedene Behandlungsprinzipien. Sie beschreiben die Art und Weise, wie wir mit unseren lauschenden Händen auf das eingehen, was sich zeigt, und dabei die regulierenden Kräfte des Körpers unterstützen. Dazu zählen biomechanischen Ansätze wie das Disengagement oder die indirekte und direkte Technik, ebenso wie die Arbeit mit „Gestalt“, von der ich dir heute berichten möchte.
Als „Gestalt“ bezeichnen wir ein Muster, das der Körper als Ausdruck seiner Erfahrungen angenommen hat. Es ist eine Verbindung aus Spannungs- und Restriktionsmustern, die z.B. durch Trauma oder unerlöste Emotionen entsteht und an einer bestimmten Körperstelle gebunden ist.
Wenn ich mit einer inneren Haltung des Lauschens und Nicht-Wollens in Berührung mit dem Körper und System des Klienten komme, kann sich diese Gestalt in mir als Resonanzraum zeigen. Mit meiner rezeptiven Präsenz schenke ich diesem Ausdruck in mir Raum und exploriere die Gestalt z.B. mit folgenden Fragen: Welche Form hat die „Gestalt“ – das was sich zeigt? Gibt es ein Bewegungsmuster, dem es folgt? Welche emotionale Qualität ist darin gebunden?
Durch das Spüren und Halten der Gestalt, fühlt sich gesehen, was abgespalten wurde und sich schon lange zeigen wollte. Es ist wie ein liebevolles Zuwenden, Umarmen und Annehmen, von dem was sich nach oben traut.
Indem ich für den Klienten ein sicheres Feld kreiere, ihn in ein Spüren des Körpers begleite und meine Wahrnehmung der Gestalt mit achtsamen Worten zurückspiegle, findet ein behutsames Bewusstwerden statt. Dabei wirken die im Körper innenwohnenden Selbstheilungskräfte: Sie ermöglichen eine Integration der Gestalt in die Gesamtheit des Systems. Gebundene Kräfte lösen sich und ein neuer Zustand von Ganzheit entsteht von allein.
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